Geschlechter und Vielfalt
Verschiedene sexuelle Identitäten zu akzeptieren ist für mich Inbegriff einer freien Gesellschaft und dafür setze ich mich seit 30 Jahren als Autorin ein. Ich schreibe über Menschen, die Rollenerwartungen an sie erfolgreich durchbrechen.
Chaosgirl
Mein Roman Chaosgirl zeigt eine Heldin, die in vieler Hinsicht über die Stränge schlägt.
Als androgyne lesbische Mutter führt sie ein Leben, das so gar nichts von der erwartbaren weiblichen Mütterlichkeit an sich hat. Sie konterkariert Frausein und lebt damit die viel gepriesene Genderfluidity, die zwar in der Theorie gerne zitiert wird in der Literatur jedoch kaum vorkommt.
„Sie ist das Männliche im Weiblichen, die ideale Verbindung zwischen Mann und Frau in einer Person, das begehrenswerte Ideal schlechthin“, schreibt die Ich-Erzählerin über sie.
Venuswelle
In meinem Roman Venuswelle geht es um Transgender Identität. Auf der Urlaubsinsel Caldera verwirklicht der DJ und Surfer Steve seine Wünsche, im sexuellen Akt als Frau begehrt zu werden, und die Promifotografin Nina erfüllt sich ihre Sehnsüchte danach, Mann und Frau gleichzeitig, in einer Person, in einem einzigen Liebesakt zu begehren.
Die Vulkaninsel Caldera als Ort der Wandlungen und der ephemeren Begegnungen ist das Setting für diese Transformationen und
Identitätswechsel, die für beide Protagonisten als Befreiung von beengenden Ansprüchen ihres sozialen Umfelds gelebt werden.
„Was mich beim Schreiben interessiert ist, wie sehr Menschen sich von vorgegebenen Beeinflussungen entfernen können, wie sie in aller Heimlichkeit doch ihr Ding durchziehen, ihren Kick, das was ihnen die absolute Lust im Moment verschafft.“